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Gegen das Vergessen: Fahrt zur Gedenkstätte Lager Sandbostel
Veröffentlicht ⋗ 16.03.2025Von ⋗ T. Klöckner
Im Zuge des Geschichtsunterrichts haben die 9. Klassen des Hauptschulzweiges der Elbmarschen-Schule an einem nebligen Tag im März die Gedenkstätte Lager Sandbostel im Landkreis Rotenburg besucht. Das Lager Sandbostel wurde zu Zeiten des Nationalsozialismus' Ende der 1930er Jahre errichtet und fungierte als Kriegsgefangenlager für gefangener Soldaten verschiedener Nationalitäten, vorwiegende Russen, Polen, Franzosen und Italiener. Dazu heißt es auf der Homepage der Gedenkstätte:
Ende September 1939 brachte die Wehrmacht die ersten 3000 polnischen Kriegsgefangenen in das kurz zuvor nahe des niedersächsischen Dorfes Sandbostel eingerichtete Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager (Stalag) Sandbostel.
Bis zur Befreiung am 29. April 1945 durchliefen mehrere hunderttausend Gefangene aus der ganzen Welt das Lager. Ihre Behandlung war in völkerrechtlichen Verträgen geregelt, doch waren Verstöße bei allen Gefangenengruppen an der Tagesordnung. Den sowjetischen Soldaten, die ab Oktober 1941 nach Sandbostel kamen, verweigerte die Wehrmacht aus ideologischen Gründen jeglichen Schutz durch das Völkerrecht. Tausende von ihnen starben an Hunger und Krankheiten.
(https://www.stiftung-lager-sandbostel.de/geschichte/)
Unter pädagogischer Leitung haben die Schülerinnen und Schüler zunächst mithilfe von Bildern einen Überblick über das Leben im Lager bekommen. Schell wurde deutlich, unter welch herausfordernden Umständen die Gefangenen „leben“ mussten.
Nach der Einführung im Verwaltungsgebäude ging es dann hinaus auf das Lagergelände. Der Teil des Lagers, der heute die Gedenkstätte bildet, wurde damals zur Unterbringung der russischen Kriegsgefangenen genutzt. Die Schüler*innen erfuhren von der unterschiedlichen Behandlung z.B. von Franzosen und Russen im Vergleich, also je nach der Herkunft der Soldaten, im Hinblick auf die Rassenideologie der NS-Zeit. Die Geschichte der russischen Soldaten am Ort des Geschehens zu hören und nachzuvollziehen, hinterließ einen nachhaltigen Eindruck bei den Schüler*innen. Oftmals herrschte Ungläubigkeit bzw. Fassungslosigkeit darüber, wie mit den Gefangenen umgegangen wurde. Die inhaltlichen Aspekte während der Begehung waren u.a. das Leben in den überfüllten Baracken, die mangelnde Hygiene, die Krankheiten, die mangelnde Nahrung und die Arbeitseinsätze. Dass über 10.000 Menschen im Lager den Tod fanden, verdeutlichte die Grausamkeit der NS-Zeit. Im Anschluss an die Lagerbegehung besuchten die Klassen zum Abschluss der Exkursion den Kriegsgräber-Friedhof in Sandbostel. Hier wird der vielen toten Kriegsfangenen gedacht, die im Lager starben und anschließend zumeist in Massengräbern beerdigt wurden. Auch uns stimmte dieser Besuch sehr nachdenklich.
Fotos: Alissa Morozova (Klasse 9H2), T. Klöckner, T. Zimmer
Fotos zum Artikel:






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